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Wasserkraftwerke in Deutschland: Kraftwerke der Natur?

Wasserkraftwerke sind ein wichtiger Bestandteil der deutschen Energielandschaft. Sie nutzen die Kraft des fließenden Wassers, um Turbinen anzutreiben und so Strom zu erzeugen.

 

Doch wie genau funktionieren diese Kraftwerke? Welche Arten gibt es? Und welche Rolle spielen sie in der Energiewende?

Wasserkraftwerke erneuerbare Energie

Grundlagen Wasserkraftwerk:

Wasserkraftwerk

Wie viele Wasserkraftwerke gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es über 7.300 Wasserkraftanlagen. Die meisten davon (ca. 94%) sind Kleinwasserkraftwerke mit einer Leistung von unter 1 Megawatt (MW). Rund 100 Kraftwerke haben eine Leistung von über 10 MW.

Welche Arten von Wasserkraftwerken gibt es?

Man unterscheidet grundsätzlich drei Arten von Wasserkraftwerken:

  • Laufwasserkraftwerke: Diese Kraftwerke nutzen die natürliche Fließgeschwindigkeit des Wassers zur Stromerzeugung.

  • Speicherkraftwerke: In diesen Kraftwerken wird Wasser in einem höher gelegenen Reservoir gespeichert und bei Bedarf durch Turbinen geleitet, um Strom zu erzeugen.

  • Pumpspeicherkraftwerke: Diese Kraftwerke pumpen Wasser in ein höher gelegenes Reservoir, um es in Zeiten hoher Stromnachfrage zur Stromerzeugung zu nutzen.

Wieviel Strom erzeugen Wasserkraftwerke in Deutschland?

Die Wasserkraftwerke in Deutschland erzeugen zusammen etwa 8% des gesamten Stroms. Damit sind sie die drittwichtigste Quelle erneuerbarer Energie nach der Windkraft. Die jährliche Stromerzeugung aus Wasserkraft liegt bei ca. 20 Terawattstunden (TWh).

Welche Vorteile hat die Stromerzeugung durch Wasserkraft?

  • Klimafreundlich: Wasserkraftwerke emittieren keine Treibhausgase und tragen somit nicht zum Klimawandel bei.

  • Flexibel: Die Stromerzeugung kann schnell an den Bedarf angepasst werden.

  • Speicherbar: In Speicherkraftwerken kann Energie gespeichert und bei Bedarf wieder abgerufen werden.

  • Heimische Energiequelle: Wasserkraft ist eine heimische Energiequelle, die unabhängig von Energieimporten ist.

  • Lange Lebensdauer: Wasserkraftwerke haben eine lange Lebensdauer von bis zu 100 Jahren.

Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu Wasserkraftwerke:

Laufwasserkraftwerk

Wie wirkt sich die Wasserkraft auf die Umwelt aus?

Die Auswirkungen der Wasserkraft auf die Umwelt sind komplex und müssen von Fall zu Fall betrachtet werden.

 

Zu den negativen Auswirkungen können gehören:

  • Überflutung von Lebensräumen: Durch den Bau von Staudämmen werden natürliche Flusslandschaften überflutet, was zum Verlust von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere führen kann.

  • Beeinträchtigung des Fischwanderns: Staudämme und Kraftwerke können die Wanderung von Fischen behindern oder sogar unmöglich machen.

  • Veränderung der Wasserqualität: Die Stauung von Wasser kann zu Veränderungen der Wasserqualität führen, z.B. durch die Bildung von Algen.

Es gibt aber auch positive Auswirkungen der Wasserkraft auf die Umwelt:

  • Vermeidung von CO2-Emissionen: Durch die Erzeugung von Strom aus Wasserkraft werden Treibhausgasemissionen vermieden, die zum Klimawandel beitragen.

  • Verbesserung der Wasserqualität: In einigen Fällen kann die Wasserkraft zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen, z.B. durch die Entfernung von Schadstoffen aus dem Wasser.

Welche Rolle spielen Wasserkraftwerke in der Energiewende?

Wasserkraftwerke können ein wichtiger Baustein der Energiewende sein, da sie flexibel und speicherbar sind. Sie können helfen, die Schwankungen der Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie auszugleichen.

Zukunftsperspektive Wasserkraft

Pumpspeicherkraftwerk

Welche Zukunftsperspektiven hat die Wasserkraft in Deutschland?

In den nächsten Jahren wird der Ausbau der Wasserkraft in Deutschland voraussichtlich zurückgehen. Das liegt zum einen an den begrenzten Ausbaupotenzialen und zum anderen an den hohen Investitionskosten.

Dennoch kann die Wasserkraft auch in Zukunft eine wichtige Rolle für die Stromversorgung in Deutschland spielen. Dazu müssen die negativen Auswirkungen auf die Umwelt weiter minimiert und die Kraftwerke effizienter betrieben werden.

Bekannte Wasserkraftwerke in Deutschland:

Laufwasserkraftwerke:

  • Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt: Das größte Laufwasserkraftwerk Deutschlands am Rhein mit einer Leistung von 280 MW.

  • Kraftwerk Goldmund: Das zweitgrößte Laufwasserkraftwerk Deutschlands am Inn mit einer Leistung von 220 MW.

  • Kraftwerk Gersheim: Ein Laufwasserkraftwerk am Main mit einer Leistung von 170 MW.

Speicherkraftwerke:

  • Pumpspeicherkraftwerk Waldeck II: Das größte Pumpspeicherkraftwerk Deutschlands in Hessen mit einer Leistung von 720 MW.

  • Kraftwerk Heimbach: Ein Speicherkraftwerk an der Rur mit einer Leistung von 98 MW.

  • Kraftwerk Vianden: Ein Pumpspeicherkraftwerk in Luxemburg (grenzt an Deutschland) mit einer Leistung von 1.240 MW.

Weitere interessante Wasserkraftwerke:

  • Schwellkraftwerk Koblenz: Ein denkmalgeschütztes Schwellkraftwerk am Rhein mit einer Leistung von 27 MW.

  • Kraftwerk Säckingen: Ein Laufwasserkraftwerk am Hochrhein mit einer Leistung von 15 MW und einem historischen Wehr.

  • Wasserkraftwerk Kachletz: Ein kleines Laufwasserkraftwerk an der Isar mit einer Leistung von 2,4 MW, das für seine ökologische Bauweise bekannt ist.

Besichtigungsmöglichkeiten:

Viele der genannten Wasserkraftwerke bieten Besichtigungen an. Informationen zu Führungen und Öffnungszeiten finden Sie auf den Websites der jeweiligen Kraftwerksbetreiber.

Tipp:

Die Deutsche Vereinigung für Wasserkraftwerke e.V. bietet auf ihrer Website eine https://wasserkraftkarte.gkg.bdew.de/ mit allen Wasserkraftwerken in Deutschland an. So können Sie weitere interessante Kraftwerke in Ihrer Nähe entdecken.

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