Solarenergie:
Wissenswertes über Freiflächenanlagen
Freiflächenanlagen spielen in Deutschland eine wichtige Rolle bei der Energiewende und der Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen.
Um Ihnen einen umfassenden Überblick zu bieten, habe ich einen Bericht mit interessanten Fakten und Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um Freiflächenanlagen in Deutschland zusammengestellt.
Grundlagen Freiflächenanlagen:
Für wen sind Freiflächenanlagen interessant?
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Landwirte und Eigentümer von Brachflächen: Die Pacht für die Nutzung der Fläche kann eine lukrative Einnahmequelle sein.
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Energieunternehmen und Investoren: Großflächige Anlagen ermöglichen hohe Erträge und Skaleneffekte.
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Gemeinden und Kommunen: Sie können ihren eigenen Strombedarf decken und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende leisten.
Wie hoch ist die Rendite einer Freiflächenanlage?
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Die Rendite hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe der Anlage, dem Standort, den Investitionskosten und den Strompreisen.
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Im Durchschnitt liegt die Rendite zwischen 4 und 8 Prozent.
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Mit staatlichen Förderungen kann die Rendite noch gesteigert werden.
Was kostet die Errichtung einer Freiflächenanlage?
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Die Kosten für die Errichtung einer Freiflächenanlage liegen zwischen 0,50 und 1,00 Euro pro Wattpeak (Wp).
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Die größten Kostenfaktoren sind die Solarmodule, die Wechselrichter und die Montage.
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Für eine 1-Megawatt-Anlage (MWp) fallen also Kosten zwischen 500.000 und 1 Million Euro an.
Welche Voraussetzungen müssen für den Bau einer Freiflächenanlage erfüllt sein?
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Die Fläche sollte natürlich ausreichend groß und sonnig sein.
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Eine Anlage muß auf einer vergütungsfähigen Fläche – auch EEG Flächenkulisse genannt – stehen.
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Anlagen brauchen eine baurechtliche Genehmigung und unterliegen in der Regel der Bauleitplanung.
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Es muss evtl. ein langfristiger Pachtvertrag mit dem Grundstückseigentümer abgeschlossen werden.
Welche Arten von Freiflächenanlagen gibt es?
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Freilandanlagen: Die Solarmodule werden auf freiem Feld installiert.
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Agri-Photovoltaik: Die Solarmodule werden auf landwirtschaftlich genutzten Flächen installiert, z.B. über Feldern oder auf Viehweiden.
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Floating-PV: Die Solarmodule schwimmen auf der Oberfläche von Gewässern.
Lebensdauer und Umwelt:
Wie hoch ist der Wirkungsgrad von Freiflächenanlagen?
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Freiflächenanlagen können optimal aufgrund der Aufständerung nach optimaler Himmelsrichtung und Neigung ausgerichtet werden.
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Nachführsysteme können zusätzlich eingesetzt werden um eine optimale Ausrichtung zur Sonne zu gewährleisten.
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Parallele Reihenanordnungen verhindern gegenseitige Verschattungen.
Wieviel Fläche wird für eine Freiflächenanlage benötigt?
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Für eine 1-Megawatt-Anlage (MWp) werden etwa 2 Hektar Land benötigt.
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Die genaue Fläche hängt von der Leistung der Anlage und dem Abstand der Solarmodule zueinander ab.
Wie lange ist die Lebensdauer einer Freiflächenanlage?
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Die Lebensdauer einer Freiflächenanlage liegt bei etwa 30 bis 40 Jahren.
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In dieser Zeit können die Solarmodule den größten Teil ihrer Leistung erbringen.
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Danach muss die Anlage durch eine neue Anlage ersetzt werden.
Was passiert mit den Solarmodulen nach der Lebensdauer?
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Die Solarmodule können recycelt werden.
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Dabei werden die wertvollen Rohstoffe, wie z.B. Silizium und Aluminium, zurückgewonnen.
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Der Reststoff kann als Deponat oder in Kraftwerken zur Energiegewinnung genutzt werden.
Wie wirkt sich eine Freiflächenanlage auf die Umwelt aus?
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Freiflächenanlagen haben positive Auswirkungen auf die Umwelt.
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Sie produzieren emissionsfreien Strom und tragen so zum Klimaschutz bei.
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Außerdem können sie zur Biodiversität beitragen, wenn sie z.B. mit Blühstreifen oder Weideflächen kombiniert werden.
Solarenergie: Genehmigungen und Fördermöglichkeiten
Welche Genehmigungen sind für den Bau einer Freiflächenanlage erforderlich?
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Seit dem EEG 2004 wird der Zubau von Photovoltaikanlagen auf Freiflächen durch das EEG räumlich gesteuert.
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In der Regel benötigt man eine Baugenehmigung, eine Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) und einen Netzanschlussvertrag mit dem örtlichen Stromversorger.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es für Freiflächenanlagen?
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Nach dem EEG werden Anlagen unter 1.000 kWp mit einer Vergütung von 7,00 Cent pro kWh gefördert (Stand 2023).
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Die Höhe der Förderung hängt von der Größe und der Leistung der Anlage ab.
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Informationen zu den Fördermöglichkeiten finden Sie auf den Websites der Bundesregierung und der Bundesländer. Das Land NRW zum Beispiel bietet Förderungen für Anlagen ohne Eigenversorgung mit maximal 20 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben an.
Informieren Sie sich über Freiflächenanlagen:
Es gibt viele Möglichkeiten, sich umfassend über Freiflächenanlagen und Photovoltaik auf Freiflächen zu informieren. Hier einige hilfreiche Anlaufstellen:
Offizielle Stellen:
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Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: https://www.bmwk.de/ bietet Informationen zur Energiewende, zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und zur Förderung von Photovoltaikanlagen.
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Bundesverband Erneuerbare Energie: https://www.bee-ev.de/ ist die Interessenvertretung der Erneuerbaren-Energien-Branche und bietet Informationen zu allen Themen rund um Photovoltaik.
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Förderdatenbank des Bundes: https://www.foerderdatenbank.de/ bietet eine Übersicht über alle Förderprogramme für Energieeffizienz und erneuerbare Energien.
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Ihr Bundesland: Jedes Bundesland hat eigene Informationsseiten und Förderprogramme für Photovoltaikanlagen. Informieren Sie sich auf der Website des zuständigen Ministeriums für Energie oder Umwelt.
Verbände und Vereine:
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Solarverband: https://www.solarwirtschaft.de/ ist der Fachverband der Solarbranche und bietet Informationen zu Technik, Wirtschaft und Politik der Photovoltaik.
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Arbeitsgemeinschaft Solarenergie: https://agsolar.nl/ ist ein Verein, der sich für die Förderung der Solarenergie einsetzt und Informationsveranstaltungen und Workshops anbietet.
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Bürgergenossenschaften: In vielen Gemeinden gibt es Bürgergenossenschaften, die sich mit der Errichtung und dem Betrieb von Photovoltaikanlagen beschäftigen. Informieren Sie sich bei Ihrer lokalen Bürgergenossenschaft nach konkreten Projekten in Ihrer Nähe.
Unternehmen und Fachportale:
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Hersteller von Solarmodulen und Wechselrichtern: Auf den Websites der Hersteller finden Sie Informationen zu den Produkten, zur Technik und zu aktuellen Projekten.
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Planungsbüros und Installateure: Fachkundige Unternehmen beraten Sie gerne bei der Planung und Installation Ihrer Freiflächenanlage.
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Fachportale: https://www.eon.de/de/pk/solar/solaranlage-kaufen.html und https://www.pv-magazine.de/ bieten News, Fachartikel und Hintergrundinformationen zur Photovoltaik.
Weitere Informationsquellen:
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Literatur: Es gibt viele Bücher und Broschüren zum Thema Photovoltaik. Informieren Sie sich in Ihrer lokalen Bibliothek oder Buchhandlung.
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Messen und Veranstaltungen: Besuchen Sie Messen und Veranstaltungen rund um die Energiewende und die Photovoltaik. Hier können Sie sich mit Experten austauschen und neue Produkte kennenlernen.
Zusätzliche Tipps:
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Informieren Sie sich regional: Recherchieren Sie besonders über die Gegebenheiten und Rahmenbedingungen in Ihrer Region.
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Vergleichen Sie Angebote: Holen Sie Angebote von verschiedenen Anbietern ein und vergleichen Sie die Preise und Leistungen.
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Fragen Sie nach Referenzen: Erkundigen Sie sich nach Erfahrungen anderer Kunden mit den Anbietern.
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Besuchen Sie eine Referenzanlage: Besichtigen Sie eine bereits installierte Freiflächenanlage, um sich ein Bild von der Technologie und der Funktionsweise zu machen.
Dekarbonisierung – ein Begriff, der in aller Munde ist, aber was genau bedeutet er eigentlich? Einfach ausgedrückt, beschreibt Dekarbonisierung den Prozess der Reduzierung und Vermeidung von CO2-Emissionen, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Warum ist Dekarbonisierung so wichtig?
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Klimawandel: Die CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen sind die Hauptursache für die globale Erwärmung, die bereits heute zu extremen Wetterereignissen, steigenden Meeresspiegeln und anderen schwerwiegenden Folgen führt.
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Gesundheit: Luftverschmutzung durch Feinstaub und andere Schadstoffe, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen, hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen.
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Ressourcenschonung: Fossile Brennstoffe sind endliche Ressourcen, die eines Tages zur Neige gehen werden. Dekarbonisierung bedeutet, auf nachhaltige und unerschöpfliche Energiequellen umzusteigen.
Wie kann Dekarbonisierung gelingen?
Die Dekarbonisierung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die verschiedene Bereiche erfordert:
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Energiewende: Umstieg auf erneuerbare Energiequellen wie Solar-, Wind- und Wasserkraft, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
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Verkehrswende: Förderung von Elektromobilität, ÖPNV und Radverkehr.
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Wärmewende: Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden und Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme.
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Industriewende: Reduzierung von CO2-Emissionen in der Industrie durch neue Technologien und Prozesse.
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Landwirtschaft: Förderung von klimaschonender Landwirtschaft und Verringerung von Methanemissionen.
Welche Rolle spielt jeder Einzelne?
Jeder Einzelne kann seinen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten, indem er seinen Energieverbrauch reduziert, bewusster konsumiert und auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigt.